Jugend-Check

Wir haben uns die Wahlprogramme von Parteien angesehen, die im Wahlkreis Fürth zur Landtagswahl antreten.

Mit einer Textsuche haben wir für euch gecheckt, wo denn „Jugend“ bei den Parteien in welchem Kontext auftaucht.

Die Textstellen haben wir euch nach bestem Wissen und Gewissen so zusammengestellt, dass ihr den Kontext der Aussage einordnen könnt.

CSU

Ingesamt 29 Treffer im Grundsatzprogramm 2023

1. Miteinander für starke Familien, glückliche Kinder, eine chancenreiche Jugend und engagierte Senioren Seite 20

 

Kinder- und Jugendschutz stärken

Der Maßstab für eine kindgerechte Gesellschaft ist das Kindeswohl. Der Kinder- und Jugendschutz ist daher eine der vordringlichsten Aufgaben. Wir sorgen dafür, dass die dafür zuständigen Landkreise und kreisfreien Gemeinden weiterhin im Rahmen des Bayerischen Gesamtkonzepts zum Kinderschutz unterstützt werden. Kindesmissbrauch ist eines der abscheulichsten Verbrechen überhaupt. Der Missbrauch von Kindern und Jugendlichen verletzt nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Seite 22

 

Wir sind der festen Überzeugung und uns mit den kinder- und jugendpsychiatrischen Fachgesellschaften und Fachverbänden einig: Jegliche Legalisierungsbestrebungen von Cannabis sind ein Schritt in die falsche Richtung. Sie würde den generalpräventiven Effekt des Betäubungsmittelgesetzes aufs Spiel setzen und zugleich den erfolgreichen drogenpolitischen Kurs in der Angebots- und Nachfragereduzierung von Cannabisprodukten bei jungen Menschen konterkarieren. Wir lehnen daher die Bagatellisierung und Legalisierung von Drogen ab. Seite 22

 

Kinder sind Kinder und müssen auch Kinder sein dürfen. Wir stehen für eine Gesellschafts- und Bildungspolitik, die der altersgerechten sozialen und psychosexuellen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen Raum für die freie Entfaltung gibt. Seite 22

 

Jugendarbeit als Investition in die Zukunft fördern

In keinem anderen Land hat die Jugend – durch eine gute Sozialstruktur sowie beste Bildungs- und Berufschancen – so gute Voraussetzungen für ein gelingendes Leben wie in Bayern. Diesen Erfolgskurs wollen wir fortsetzen. Dazu gehört auch, dass die Jugend politisch an Entscheidungen beteiligt wird, die sie betreffen. Deshalb wollen wir die kommunalen Jugendparlamente stärken und die Belange der Jugend und künftiger Generationen bei Entscheidungen besonders im Blick haben. Mit mehr politischer Mitsprache wertschätzen und anerkennen wir die Erfahrung und das Engagement der Jugend. Gerade in Zeiten von demokratiegefährdenden und staatszersetzenden Fake-News, Hate-Speech und Verschwörungstheorien ist die Jugendarbeit der außerschulischen Jugendbildung, der Einrichtungen der Jugendarbeit wie auch der Parteien, Kirchen und Vereine unverzichtbar. Sie bieten ein hervorragendes Umfeld, in dem soziales Lernen und die Übernahme von Verantwortung gelernt werden können. Sie bringen politische, soziale, ökologische, kulturelle, religiöse und sportliche Themen näher. Jugendarbeit ist Bildungsarbeit. Wir anerkennen die Arbeit für die Entwicklung junger Menschen und unsere Gesellschaft. Außerschulische Jugendarbeit ist wertvoll und unverzichtbar, wir wollen diese weiter fördern und unterstützen und bestärken sie darin, einen inklusiven Weg einzuschlagen und ihre Angebote barrierefrei anzubieten. Seite 23

 

Bildung ist für uns untrennbar mit der Vermittlung von Werten und der Begeisterung für unsere Demokratie verbunden. Nur eine Gesellschaft, die getragen wird von Staatsbürgern, die sich zu ihren Werten und zur Demokratie bekennen, wird die Herausforderungen unserer Zeit bestehen. Deshalb fördern wir die Jugendarbeit, das Ehrenamt in Politik und Vereinen, den Sport sowie Kunst und Musik. Denn wir stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt am besten, indem wir zur Übernahme von Verantwortung und zur Hilfsbereitschaft gegenüber anderen ermutigen. Genauso wichtig ist, dass junge Menschen die Bedeutung von Kultur, Religion und Schöpfung erfahren und lernen. Erst durch das Bewusstsein für Wesen und Wert der eigenen kulturellen Identität kann ein fruchtbarer Austausch zwischen den unterschiedlichen Kulturen entstehen. Seite 25

 

Mehr denn je ist Schule heute auch ein Ort, an dem nicht nur Bildung und Erziehung vermittelt, sondern auch Alltags- und Lebenskompetenzen erlernt werden. Die Schulsozialarbeit und die Jugendsozialarbeit wollen wir weiter stärken. Seite 26

 

Schule muss Kinder auf die digitale Arbeitswelt bestmöglich vorbereiten. Deshalb setzen wir uns für die bestmögliche digitale Ausstattung in den Klassenzimmern ein. Digitalkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz des 21. Jahrhunderts. Damit unsere Kinder und Jugendlichen diese Welt verstehen und später aktiv mitgestalten können, sind in allen Schularten die grundlegenden Kompetenzen in Informatik – wie Programmieren – zu vermitteln. Auch der sichere und selbstbestimmte Umgang mit Internet, Social Media und digitalen Anwendungen sowie eine umfassende KIKompetenz, die durch vielfältige Möglichkeiten immer wichtiger wird, sind wesentliche Bausteine. Seite 27

 

Unser duales Ausbildungssystem ist weltweites Vorbild. Es bildet den Nachwuchs für Handwerk, Handel, Mittelstand und Industrie aus und ist der Schlüssel im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel. Wir setzen auf individuelle Bildungswege, die sich jederzeit miteinander verzahnen lassen. Seite 27

 

In den Schulen wollen wir den erfolgreichen bayerischen Weg der Inklusion fortsetzen. Die Vielfalt schulischer Angebote einschließlich der Förderschulen trägt den unterschiedlichen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung bzw. sonderpädagogischem Förderbedarf angemessen Rechnung. Seite 30

 

Teilhabe eröffnet Chancen, stiftet Identität, sorgt für Zusammenhalt und schützt vor Ausgrenzung. Wir wollen deshalb die Integration in den Schulalltag weiter verbessern und entwickeln die Förderschulen als einen herausragenden Beitrag zur Inklusion weiter. Sie sind ein wichtiger Baustein in der Bildungslandschaft, gerade für mehrfach Schwerbehinderte und geistig beeinträchtigte Kinder und Jugendliche, die einen sehr hohen pflegerischen und therapeutischen Bedarf im Alltag haben. Wir stehen zu den Förderschulen wie auch zu den Komplexeinrichtungen und werden sie weiter stärken. Seite 30

 

Wir wollen, dass der Start ins Berufsleben gelingt. Deshalb stärken wir die Wettbewerbsfähigkeit und Ausbildungskompetenz gerade kleiner und mittlerer Unternehmen und unterstützen Jugendliche, die es schwerer haben einen Ausbildungsplatz zu finden, beispielsweise mit der arbeitsweltbezogenen
Jugendsozialarbeit. Seite 56

 

Sportliche Betätigung darf keine Frage der sozialen Herkunft sein. Deshalb wollen wir weiterhin die Mitgliedschaft von Kindern und Jugendlichen in Sportvereinen fördern. Seite 68

 

  • Wir stehen für eine konsequente Durchsetzung des Strafrechts. Wir setzen auf effektive und rasche Strafverfolgung. Verbrechen darf sich nicht lohnen. Schnelle Gerichtsverfahren und klare Urteile sind wichtig für die Prävention und Gerechtigkeit. Nicht nur bei jugendlichen Straftätern ist es essenziell, dass Grenzen umgehend aufgezeigt werden und die Folgen strafbarer Handlungen unmittelbar sichtbar werden. Seite 72

 

Hier kann man das CSU-Wahlprogramm downloaden: www.csu.de

 

BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Insgesamt 76 Treffer im Regierungsprogramm:

Wir sorgen für kostenfreien öffentlichen Nahverkehr für Kinder, Jugendliche und alle Menschen in Ausbildung bis 28 Jahre. Seite 16

 

Unser Klimaticket Bayern soll kostenfrei für Kinder, Jugendliche und alle Menschen in Ausbildung bis 28 Jahre sein. Damit entlasten wir besonders Familien, machen die junge Generation von Beginn an mit Bus und Bahn vertraut und erweitern den eigenständigen Bewegungsradius von Jugendlichen. Seite 21

 

Kommunales Gärten- und Küchenprogramm: Mit der Pandemie und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine treten gärtnerische Selbstversorgung, Selberkochen und regionale Lebensmittel ins Rampenlicht. Gleichzeitig wird auch überdeutlich, wie mangelhaft das Wissen in diesen Bereichen ist und wie sehr der Praxisbezug fehlt. Diese Erfahrungen bestätigen, womit wir in Kindergärten, Kitas und Schulen sofort anfangen müssen: Lebensmittel anbauen und ernten, gemeinsam kochen und essen. In den Gärten und Küchen der Kitas und Schulen können Kinder und Jugendliche experimentieren und Lebensmittel entdecken. Wir unterstützen diese Küchen und Gärten aktiv mit einem kommunalen Gärten- und Küchenprogramm und fördern so die Wertschätzung von Lebensmitteln und Esskultur. Seite 28

 

Wir gewinnen und qualifizieren neue Fachkräfte für Bayerns Betriebe. Wir stärken dafür die duale Ausbildung, indem wir Angebote zur Berufsorientierung und Praxistage an Schulen weiterentwickeln. Wir modernisieren die Rahmenlehrpläne und Ausbildungsordnungen der jeweiligen Berufe und unterstützen bei der Etablierung neuer Berufsbilder. So ist die Ausbildung für die Jugendlichen weiterhin ein guter Start ins Berufsleben. Da der Weiterbildungsbedarf steigt, schaffen wir regionale Bildungsagenturen als zentrale Anlaufstellen vor Ort. Sie stellen die staatliche Förderung und Beratung in Bezug auf Weiterbildung sicher. Dadurch vereinfachen wir Umschulungen und fördern lebenslanges Lernen. Seite 35

 

Urlaub für Kinder und Familien: Der Urlaub auf dem Bauernhof oder die Klassenreise bieten für Kinder und Jugendliche nicht nur tolle Erlebnisse und schöne Erinnerungen, sie sind auch unverzichtbare Impulse in ihrer Entwicklung. Wir wollen deshalb Kinderund Jugendreisen in Bayern fördern und Urlaub auch für Familien in Armut ermöglichen, indem wir die relevanten Einkommensgrenzen des bayerischen Familienurlaubsprogramms erhöhen. Seite 46

 

3.1 Gute Kindheit und Jugend
Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Alle jungen Menschen in Bayern sollen sich zu eigenständigen, glücklichen und ausgeglichenen Persönlichkeiten entwickeln, damit sie Verantwortung für sich, unsere Gesellschaft und unsere Umwelt übernehmen können. Deshalb gestalten wir Schule so, dass sie Interesse weckt, allen Schüler*innen gute Bildung ermöglicht und Freude macht. Deshalb schaffen wir in allen Gemeinden Jugendtreffs, stärken die Angebote der Jugendarbeit und beteiligen Kinder und Jugendliche direkt an Entscheidungen. Politisches Handeln richten wir immer auch an seinen Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche aus.

Glückliche und ausgeglichene Kinder bestimmen am besten darüber, wie unsere Gesellschaft in Zukunft funktioniert. Die Krisen unserer Zeit und die Coronapandemie haben tiefe Risse in den Seelen junger Menschen hinterlassen. Wir wollen wieder für mehr Leichtigkeit im Leben unserer Kinder und Jugendlichen sorgen. Denn wenn ein Riss zum echten Bruch wird, verlieren wir Hoffnungsträger*innen und Gestalter*innen der Welt von morgen. Das sollten wir bei keinem einzigen Kind riskieren. Kinder haben eigene Bedürfnisse und Interessen und brauchen unseren besonderen Schutz, um sich gesund entwickeln und entfalten zu können. Wir ermöglichen jedem Kind ein Aufwachsen unter den bestmöglichen Bedingungen. Der Kern grüner Politik für Kinder ist, ihre Interessen zu berücksichtigen und ihnen zu ermöglichen, ihr Leben selbst mitzugestalten. Seite 50

 

In Sicherheit aufwachsen
Jedes Kind hat das Recht, vor Gewalt geschützt zu werden, der Staat muss dafür Sorge tragen. So sieht es Artikel 19 der UN-Kinderrechtskonvention vor. Wir GRÜNE wollen den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt – online und offline – in Bayern deutlich ausbauen und streben damit ein gewaltfreies Aufwachsen für alle an. Seite 51

 

Durch eine landesweite Ombudsstelle der Kinder- und Jugendhilfe beugen wir Konflikten vor, schaffen unabhängige Ansprechpartner*innen für Kinder, Jugendliche und Erziehungsberechtigte. Damit erhalten wir bestehende Angebote und unterstützen Jugendämter und Eltern dabei, Konflikte außergerichtlich und im gegenseitigen Einvernehmen zu klären.

Wir starten zusammen mit den Trägern der Kinder- und Jugendhilfe in Bayern Präventionsprogramme, um dem Missbrauch von Kindern vorzubeugen und ihn zu verhindern. Das von der Staatsregierung eingesetzte Gesamtkonzept zum Kinderschutz werden wir unabhängig evaluieren lassen. Unabhängige und staatliche Beratungs- und Anlaufstellen in Bayern werden wir ausbauen, barrierefrei machen und verlässlich unterstützen. Jugendbeamte sind ein wichtiger Bestandteil der Präventionsarbeit. Deren Arbeit wie auch die personelle Ausstattung werden wir verstärken. Schulen sollen Kurse zu Zivilcourage und Verkehrserziehung durchführen.

Weiter gehen wir gegen die Verbreitung von Gewaltdarstellungen, Missbrauchsdarstellungen, Beleidigungen und extremistischen Materialien unter Kindern und Jugendlichen an Schulen vor. Seite 51

 

Wir stärken die Kinder- und Jugendhilfe außerdem, indem wir die Ausbildungskapazitäten für das Studium der Sozialarbeit und Sozialpädagogik ausbauen und die Vergütung des Praxissemesters zur Pflicht machen. Durch einen Digitalpakt für die Kinder- und Jugendhilfe unterstützen wir die Träger der Kinder- und Jugendhilfe dabei, die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, sich zu modernisieren und lebensnahe Angebote zu schaffen. Durch eine bessere Qualifizierung und Barrierefreiheit werden wir die inklusive Kinder- und Jugendhilfe vorantreiben. Weiter werden wir die Finanzierung der freien Träger von Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe verbessern.

Viele Projekte der Kinder- und Jugendhilfe sind abhängig von Ausschreibungen des Freistaats Bayern, die derzeit voraussetzen, dass die Einrichtungen einen Teil der Kosten selbst finanzieren. Wir werden diese Eigenmittel-Regelungen so flexibilisieren, dass mit uns in Zukunft auch ehrenamtliche Arbeit, Sachwerte und Verwaltungsleistungen als Eigenmittel anerkannt werden und nicht mehr nur bares Geld.

Jedes Kind und jede*r Jugendliche hat das Recht, am Leben in der Gemeinschaft teilzuhaben – sei es beim Ausflug mit der Kita, im Schullandheim, im Schwimmbad oder im Museum. Aber nicht jede Familie kann das finanziell allein stemmen. Wir unterstützen das Vorhaben im Bund, eine Kindergrundsicherung einzuführen, damit kein Kind in unserem reichen Land mehr in Armut leben muss.

Wir trauen der Jugend etwas zu
Junge Menschen sind mehr als Schüler*innen. Wir wollen, dass junge Menschen ihre Freizeit nach ihren Wünschen gestalten können. Deshalb stärken wir die Vereine und Träger der außerschulischen Jugendarbeit mit ihren Ehrenamtlichen. Wir wissen die Arbeit des Bayerischen Jugendrings sehr zu schätzen, unterstützen sie in ihrer selbst organisierten Form und sichern eine optimale Ausfinanzierung. Alle Ganztagsschulangebote wollen wir mit Vereinen, Elterninitiativen und Angeboten der außerschulischen Jugendarbeit gut vernetzen und deren weiteren Bestand dauerhaft fördern. Wir sichern ein Miteinander verschiedener Bildungsangebote. Wir bauen besonders auch Angebote für queere Jugendliche im ländlichen Raum aus. Seite 52

 

Kinder und Jugendliche wollen eigenständig unterwegs sein und sich die Welt selbst erobern. Damit Kinder sicher zur Schule, zur Kita oder zu ihren Freund*innen kommen, brauchen wir mehr Spielstraßen und Tempo 30 in Orts- und Stadtzentren. Wir setzen politische Anreize, damit die Kommunen mehr autofreie Zonen schaffen und Ortskerne so gestalten, dass junge Menschen sich dort gut treffen, gemeinsam spielen und austauschen können. Wir bauen auch den öffentlichen Nahverkehr aus und führen dort ein kostenloses Ticket für alle Kinder und Jugendlichen, Schüler*innen, Azubis und Studierenden ein.

Entscheidungen müssen auch von denen getroffen werden, die sie betreffen und die sie mittragen sollen. Das gilt heute mehr denn je. Denn die Klimakrise wird die jungen Menschen länger und intensiver treffen als die älteren, deshalb verdienen sie mehr Mitsprache in Bayern. Wir schaffen eine verbindliche Gesamtstrategie für mehr Jugendbeteiligung in Bayern und machen Beteiligungsangebote in jeder Gemeinde zur Pflicht. Wir senken das Wahlalter für Kommunal-, Bezirks- und Landtagswahlen sowie für Volks- und Bürgerbegehren und -entscheide im ersten Schritt auf 16 Jahre herab. So machen wir Bayern zu einem Bundesland, in dem Kinder und Jugendliche gut und gerne leben und selbst mitgestalten. Seite 53

 

Projekte

Wahlalter 16: Wir setzen das Wahlalter 16 endlich um. Entscheidungen sollen auch von denen getroffen werden, die sie in Zukunft mitzutragen haben. Deswegen wollen wir das Wahlalter 16 bei Kommunal-, Bezirks- und Landtagswahlen, Volks- und Bürgerentscheiden. Jugendliche haben ein Recht, stärker als bisher an demokratischen Prozessen teilzuhaben! In vielen Bundesländern gibt es das aktive Wahlalter schon lange – wir brauchen es jetzt auch endlich in Bayern. Damit Jugendliche ihr Wahlrecht informiert ausüben können, wollen wir sie umfassend vorbereiten. Politische Bildung muss deshalb in den Lehrplänen der Schulen bereits wesentlich früher angesiedelt werden. Durch gezielte Informationsprogramme sollen die Schüler*innen auf die Wahrnehmung ihres Wahlrechts vorbereitet werden. Jugendhilfe in Bayern erhalten: Kinder- und Jugendhilfe ist kein Luxus, sie ist eine staatliche Pflichtaufgabe. Viele Projekte der Kinder- und Jugendhilfe sind abhängig von Ausschreibungen bei privaten und öffentlichen Förderern. Meistens sind solche Ausschreibungen verbunden mit der Forderung, einen Anteil aus Eigenmitteln zu zahlen. Gegenwärtig werden als Eigenleistung bei solchen Ausschreibungen auf kommunaler und auf Landesebene ausschließlich Geldvermögen, also bare Eigenmittel, anerkannt. Durch die Flexibilisierung und Entbürokratisierung der Eigenmittelvorschriften schaffen wir attraktivere Rahmenbedingungen für insbesondere die kleineren Träger der Kinder- und Jugendhilfe. So werden mit uns in Zukunft auch ehrenamtliche Arbeit, Sachwerte und Verwaltungsleistungen als Eigenmittel anerkannt und nicht nur bares Geld.  Games in die Juzes – Jugendliche spielerisch zusammenbringen: Wir wollen bestehende Jugendzentren und -treffs so fördern, dass Jugendliche dort auch die Möglichkeit erhalten, durch Games in der Gemeinschaft zusammenzufinden und durch pädagogische Begleitprojekte den verantwortungsvollen Umgang mit Games zu
erlernen. Seite 53/54

 

Die Kindertagespflege in ihren verschiedenen Facetten werten wir auf und sichern eine bayernweit gleiche Vergütung, höhere Qualitäts- und Qualifizierungsstandards und eine bessere Zusammenarbeit mit den Jugendämtern. Kommunen unterstützen wir dabei, einen trägerübergreifenden Pool an Fachkräften aufzubauen, die bei Personalengpässen in Kindergärten flexibel eingesetzt werden können. Seite 54

 

Lern- und Lebenswelt Schule
Lernen in der Schule gestalten wir aus dem Blickwinkel der Kinder und Jugendlichen. Alle Kinder sollen in der inklusiven Lern- und Lebenswelt Schule die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. Fächerübergreifendes, projektorientiertes, selbstgesteuertes und individuelles Lernen bekommen künftig mehr Raum. Damit das gelingt, wollen wir jede Schule in Bayern ausstatten mit genug Fachkräften pädagogischer, sonderpädagogischer und psychologischer Fachrichtungen. Diese multiprofessionellen Teams begleiten die Kinder und Jugendlichen in ihren vielfältigen Lebenssituationen. Sie treten Mobbing entschieden entgegen. Schrittweise führen wir eine zweite pädagogische Fachkraft in den Klassen ein, beginnend in den Grund- und Mittelschulen. Seite 55

 

Zu einer guten Ganztagsschule gehört es, Bewegung fest im Schulalltag zu verankern, ebenso wie handwerkliche Tätigkeiten, Kunst, Musik und Theater. Wir unterstützen Kooperationen zwischen Kitas, Schulen, Musik- und Jugendkunstschulen, Theatern und Vereinen. Seite 56

 

Einen frühzeitigen Eindruck von der Berufswelt erhalten Schüler*innen bei verpflichtenden Berufspraktika. Wir setzen Studien- und Berufsorientierung als flächendeckendes Gesamtkonzept über alle Jahrgangsstufen und Fächergrenzen hinweg um. In allen Schularten führen wir ab der 7. Klasse zwei verpflichtende Praktika in verschiedenen Berufen, einer davon ein (bundes- und landesrechtlich geregelter) Ausbildungsberuf, ein. Insbesondere begleiten wir alle Jugendlichen, sodass sie am Ende ihrer Schulzeit eine Ausbildung beginnen können. Seite 56

 

Unsere moderne Schule der Zukunft nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung für eine Weiterentwicklung der Schulorganisation und des selbstbestimmten Lernens. Wir stellen jedem Kind in Bayern ein digitales Endgerät zur Verfügung. Alle Endgeräte sollen stets auf dem neuesten Stand sein und wichtige Updates erhalten. Allen Lehrkräften steht zu jeder Zeit fachlicher Beistand einer Systemadministration zur Verfügung. Wir bilden Kinder und Jugendliche zu kompetenten Mediennutzer*innen, indem Inhalte aus der Medienbildung in verschiedenen Fächern thematisiert werden. Die Schüler*innen wissen, aus welcher Quelle die jeweiligen Informationen stammen und wie glaubwürdig sie sind. Sie lernen, Nachrichten von Meinungen zu unterscheiden, und entwickeln die Fähigkeit, mit demokratiegefährdenden Desinformationen souverän umzugehen. Wir stärken den Informatikunterricht für alle Schüler*innen, sodass sie digitale Medien effektiv, effizient und kreativ im Privat- und Berufsleben einsetzen können, sich mündig in der digitalen Welt bewegen können und den digitalen Wandel selbst aktiv mitgestalten können. Alle pädagogischen Fachkräfte bilden wir in den Bereichen Medienpädagogik, Medienbildung und Mediendidaktik aus und ermöglichen ihnen Weiterbildungen. Seite 56/57

 

Projekte

Ausbildungsplatzgarantie für junge Menschen und Azubi-Vermittlung für Betriebe:
Wir geben allen jungen Menschen in Bayern eine Ausbildungsplatzgarantie. Das setzen wir um, indem wir bayernweit Betriebe und Ausbildungssuchende in einem Matching- Programm vernetzen. Jugendliche, die zu Beginn eines Ausbildungsjahres entgegen ihrem Wunsch noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, erhalten verbindliche Angebote für eine betriebsnahe Ausbildung in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte, inklusive einem anerkannten Berufsabschluss. Seite 62

 

Inklusion in der Bildung
Von der Frühförderung über Kindertagesstätten, Schule, Studium sowie Aus- und Weiterbildung bis hin zu Jugendarbeit und Erwachsenenbildung – überall muss die Teilhabe aller Menschen gewährleistet sein. Wir schaffen vielfältige Begegnungsmöglichkeiten. Vielfalt und Inklusion tragen als gelebte Realität zur Qualität in der Bildung bei. Dazu werden wir den inklusiven Zugang zu örtlichen Kitas und allgemeinbildenden Schulen, zu Aus- und Weiterbildungen und zum Studium erleichtern. Seite 66

 

Sucht erkennen, Prävention stärken
Ziel einer aufgeklärten Drogenpolitik muss es sein, die Zahl von Suchtkranken sowie Leid und Schäden durch Drogenkonsum zu reduzieren. Jugendschutz, Aufklärung, Prävention und Fürsorge stehen daher im Mittelpunkt unserer Drogenpolitik. Seite 73

 

Wir bieten das Klimaticket Bayern mit reduziertem Preis als bayernweit einheitliches, günstiges Sozialticket für Menschen mit geringem Einkommen an und machen es für Kinder, Jugendliche und alle Menschen in Ausbildung bis 28 Jahre kostenfrei. Damit entlasten wir besonders Familien und sorgen für mehr Teilhabe. Seite 75

 

Die psychische Gesundheit von Kindern, Jugendlichen und allen Erwachsenen stärken wir durch mehr und ausreichend Beratungsstellen. Wir informieren mit barrierefreien und inklusiven Aufklärungskampagnen umfassend über psychische Gesundheit und Überlastung und setzen uns für mehr Psychotherapeut*innen, Psychosomatiker*innen und Psychiater*innen ein. Wir sorgen dafür, dass es an jeder Schule Sozial- und Jugendarbeiter*innen gibt und Überlastungssituationen von Kindern, Jugendlichen oder ihren Eltern frühzeitig erkannt werden und sie die Unterstützung erfahren, die sie benötigen. Seite 76

 

Für die Menschen in Bayern werden wir Europa erlebbar machen. Insbesondere für junge Leute soll das europäische Herz hörbarer schlagen: Wir ermöglichen allen jungen Menschen in Schule, Ausbildung oder Studium eine Austauscherfahrung. Hierzu statten wir die Stiftung Jugendaustausch Bayern mit mehr Mitteln aus. Wir setzen uns für Tschechisch-Unterricht in  den grenznahen Schulen ein. Darüber hinaus werden wir kostenfreie Bahntickets an junge Menschen ausgeben, damit sie Europa auf eigene Faust erkunden können. Seite 85

 

Projekte:

Erlebe Europa! Jedes Jahr werden wir 1000 Interrail-Tickets an junge Menschen in Bayern verlosen. Mit den kostenfreien Bahntickets können Jugendliche unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern Europa auf eigene Faust erkunden und neue Freundschaften über Grenzen hinweg schließen. Die Tickets machen Lust auf mehr klima- und umweltschonendes Reisen. Seite 85

 

Immer mehr gewaltbetroffene Frauen sowie Kinder und Jugendliche suchen Hilfe bei Beratungsstellen und in Frauenhäusern, deren personelle und finanzielle Situation existenzbedrohlich ist. Wir werden Frauennotrufe, Beratungsstellen und Frauenhäuser finanziell ausreichend ausstatten, ihre Aufnahmekapazitäten erhöhen, um die Istanbul-Konvention umzusetzen, Prävention und Beratung ausbauen und barrierearme Plätze einrichten. Außerdem bauen wir die Unterstützungs- und Beratungsangebote für Opfer von sexualisierter Gewalt, Stalking und Cybermobbing aus. Unser Ziel ist, dass kein Mensch in Bayern jemals Opfer einer Vergewaltigung wird. Wenn es doch passiert, ist es das Mindeste, dass der Freistaat für eine qualifizierte Notfallversorgung einschließlich anonymer Spurensicherung sorgt und eine Notfallverhütung sicherstellt. Wir stellen Beratungs- und Hilfsangebote sowie Arbeitsschutz für Prostituierte in ganz Bayern sicher. Zwangsprostitution und Menschenhandel drängen wir zurück mit vernetztem und wirksamem Eingreifen gut geschulter Polizist*innen. Seite 87

 

Projekte:

Selbstbestimmte Menschen statt Rollenkorsett: Schüler*innen sollen auf ihrem Bildungsweg individuell und kontinuierlich bei ihrer Berufswahl begleitet werden. Allen Jugendlichen soll gleichermaßen ein breites Spektrum beruflicher Tätigkeiten nahegebracht werden. Die überholten Vorstellungen der Potenziale von „Frauen“ und „Männern“ dürfen nicht länger zum Tragen kommen. Eine geschlechtersensible Berufsorientierung soll dazu beitragen, dass alle Jugendlichen jedweden Geschlechts ihre Talente und Interessen entwickeln, erkennen und nutzen können. Zudem soll eine Öffentlichkeitskampagne gestartet werden, die selbstbestimmtes Leben ohne Geschlechterzwänge zum Thema hat. Seite 88

 

Integration
Von den 13 Millionen Menschen, die in Bayern leben, haben mehr als 3,5 Millionen eine Einwanderungsgeschichte, also etwa jede*r Vierte, bei Kindern und Jugendlichen liegt der Anteil noch höher. Gelingende Integration ist deshalb fundamental für unser aller gemeinsame Zukunft. Das macht deutlich: Bayern ist ein Land der Vielfalt, in dem Menschen mit unterschiedlichsten Familiengeschichten ganz selbstverständlich zusammenleben, zusammenarbeiten und zusammen unseren weiß-blauen Himmel genießen. Seite 88

 

Bildung ist für die Integration von zentraler Bedeutung. Kinder und Jugendliche fördern wir am besten, wenn die Bildungseinrichtungen ihre sozialen Lebenslagen und ihre sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt anerkennen, verstehen und als Ressource nutzen und wenn die Kinder und Jugendlichen selbst die Freiheit erhalten, alles dafür zu tun, um in unserer Gemeinschaft anzukommen. Dafür statten wir die Bildungseinrichtungen wie KiTa und Schule mit den notwendigen Ressourcen aus und stärken das bürgerschaftliche Engagement im Bereich der Integration. Angesichts der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen setzen wir auf differenziertere Förderung und Unterstützung in Kindertageseinrichtungen und Schulen — hierfür müssen mehr personelle und finanzielle Ressourcen geschaffen werden. Wir werden Sprachbildung und -förderung in Kitas und Schulen ausbauen. Diese Angebote werden sich an den konkreten Alltagswelten der Kinder orientieren, sie werden die Kinder auf den Übergang zur Grundschule vorbereiten und sie im Schulalltag unterstützen. Dazu gehört ein schulbasiertes, niederschwelliges, mehrsprachiges und aufsuchendes Beratungs- und Unterstützungsangebot für Eltern.Seite 89

 

Wir schaffen niederschwellige Unterstützungs- und Beratungsangebote für queere Jugendliche, Erwachsene und Regenbogenfamilien gerade auch auf dem Land und setzen dabei auf die Expertise bereits bestehender engagierter Institutionen. Deren häufig rein ehrenamtlich geleistete Arbeit wollen wir durch verlässliche finanzielle Förderung stärken. Mit Kampagnen zur Steigerung von Akzeptanz in Tagesstätten, Schulen und an Ausbildungsstellen stärken wir junge Menschen in der Coming-out-Phase. Seite 91

 

Ein Teil unseres Lebens findet heute im Internet statt – das gilt auch für den Sport. Wir möchten die Entwicklung des E-Sport aktiv begleiten und für Rechtssicherheit sorgen. E-Sport-Vereine sollen als gemeinnützig anerkannt werden. Auch beim E-Sport setzen wir auf Fairness und sorgen dafür, dass Vielfalt, Jugendschutz und ein gutes Miteinander ohne Diskriminierung selbstverständlich sind. Wir unterstützen den organisierten Sport in seiner Präventionsarbeit, um sexuellem Missbrauch auch im Sport entschieden entgegenzutreten. Seite 93/94

 

Wir stärken die Kooperationen für kulturelle Bildung inner- und außerschulisch und fordern kulturelle Bildung für alle Altersgruppen. Wir setzen uns für die konsequente Umsetzung des bayerischen Musikplans ein, bauen die Unterstützung für die Jugendkunstschulen aus und stärken die Soziokultur. Die Zugänge zu den Schätzen unserer Sammlungen, der Theater und Konzerthäuser wollen wir für alle Menschen ausbauen, sowohl offline als auch online. Kulturorte sind Orte der Begegnung für alle, und wir unterstützen die, die ehrenamtlich in Vereinen und Verbänden engagiert sind. Seite 95

 

Projekte:

Zentrum für kulturelle Bildung in Bayern: Kulturelle Bildung ist der Nährboden für unsere vielfältige Kulturlandschaft in Bayern. Kinder und Jugendliche, die schon früh ihre individuelle Kreativität entdecken und ausleben können, stehen mit beiden Beinen im Leben. Die Entscheidung, sich später einmal selbst in einem kreativen Beruf zu verwirklichen, entspringt oft positiven Erfahrungen in der Kindheit. Erwachsene profitieren ebenso von Angeboten der kulturellen Bildung – diese gewährleisten lebenslanges Lernen und bringen zudem jede Menge Freude! Wir wollen die kulturelle Bildung in Bayern strukturell stärken. Deshalb gründen wir ein Zentrum für kulturelle Bildung, das als zentrale Stelle Mittel an Projekte der kulturellen Bildung vergibt, Weiter- und Ausbildungen anbietet und die unterschiedlichen Verbände und Vereine vernetzt. Seite 96

 

Wir fördern die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in den Kommunen, zum Beispiel in Form von Jugendparlamenten oder Jugendgemeinderäten, und regeln dazu ihre Beteiligungsrechte in der Bayerischen Gemeindeordnung. Wahlunterlagen gibt es in Zukunft grundsätzlich in einfacher Sprache. Seite 97

 

Wir legen einen Landesaktionsplan gegen Rassismus, Antisemitismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und zur Stärkung der Zivilgesellschaft vor. Jüdisches Leben ist heute wieder integraler Bestandteil Bayerns. Wir setzen uns entschieden dafür ein, jüdisches Leben und jüdische Kultur zu fördern. Wir investieren in politische Bildungsarbeit und Medienkompetenz innerhalb und außerhalb der Schule und stärken die aufsuchende Jugendarbeit, bei der Sozialpädagog*innen gezielt dorthin gehen, wo Jugendliche sich treffen, ob am Skatepark oder Supermarktparkplatz. Beratungsstellen für Betroffene statten wir mit genug Mitteln aus und richten sie in allen Teilen Bayerns ein. Wir schützen alle Demokrat*innen vor Angriffen und verfolgen die Täter*innen konsequent, egal, ob sie im Internet oder von Angesicht zu Angesicht angreifen. Seite 100

Das Wahlprogramm der Grünen findet man hier:

https://www.gruene.de/artikel/wahlprogramm-zur-bundestagswahl-2021

 

FREIE WÄHLER

Insgesamt 14 Treffer im Wahlprogramm:

Die heutige Lebens- und Arbeitswelt bringt vielfach zu wenig körperliche Bewegung mit sich, viele Kinder und Jugendliche sind nicht mehr fit. Gesundheitliche Probleme können die Folge von Bewegungsmangel sein. Sport und Bewegung in Schule und Vereinen muss gefördert werden. Der Staat muss für den Erhalt von Sportstätten und Schwimmbädern sorgen. Seite 8

 

Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig und brauchen die gleiche Wertschätzung. Daher wollen wir gerade auch praktische Erfahrung mit theoretischem Wissen stärker verbinden, duale Ausbildungen sind weltweit ein Erfolgsmodell und eröffnen großartige Chancen. Berufliche Aus- und Weiterbildung muss weitgehend kostenfrei werden, beispielsweise auch die Meisterausbildung.
Unsere Ziele, dafür stehen wir:
• Kostenlose Meisterausbildung und -fortbildung in Bayern
• Berufsschulen aufwerten und besser ausstatten
• Studien- und Berufsberater systematisch weiterqualifizieren
• Maßnahmen zur Berufsorientierung an allen weiterführenden Schularten ausbauen und fördern
• Staatliche Imagekampagne für die duale Ausbildung
• Berufseinstiegsbegleitung für benachteiligte Jugendliche dauerhaft sichern
• Inklusion und Integration an beruflichen Schulen stärken
• Attraktivität des Lehrerberufs in der beruflichen Bildung steigern
• Englisch sollte in allen Ausbildungsberufen Pflichtfach werden. Seite 30

 

KINDERSCHUTZ IST HÖCHSTES GEBOT
Kinderschutz ist eine kernpolitische Aufgabe. Glückliche Kinder sind unser Ansporn. Gerade mit Blick auf das Internet entstehen neue Gefahren. Diese sind zu erkennen und so weit wie möglich zu minimieren. Kindesmissbrauch ist eines der scheußlichsten Verbrechen.
Unsere Ziele, dafür stehen wir:
• Ausbau und Finanzierung eines landesweiten Netzwerks gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen
(niederschwellige Angebote für Schutz und Hilfe)
• Bessere Unterstützung der Jugendämter
• Kinder im Internet (insbesondere in den Sozialen Medien) stärker schützen
• Definition der Kinderarbeit neu regeln: Missbrauch als Influencer unterbinden
• Ausbau der psychologischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen Seite 32

 

JUGEND MEHR BEACHTUNG SCHENKEN
Wir wollen die Themen der Jugend noch stärker in die Landespolitik tragen. Politische und gesellschaftliche Teilhabe fängt vor Ort in den Vereinen und Kommunen an. Die Jugend soll früh an gesellschaftliche Verantwortung herangeführt werden. Wir lehnen es ab, die Jugend zu ideologisieren und in Zukunftsangst zu versetzen.
Unsere Ziele, dafür stehen wir:
• Schaffung eines Jugendbeauftragten der Bayerischen Staatsregierung
• Aufbau von Jugendparlamenten unterstützen
Jugendbildungsangebote vor Ort ausbauen
• Stärkung der Jugendzentren
• Einführung von Pilotmodellen im ländlichen Raum: Kfz-Führerschein ab 16 Jahre
• „Digital Streetwork“ in Bayern verstetigen.
• Aufbau einer inklusiven Jugendhilfe
• Bessere Förderung der Jugendsozialarbeit an Schulen, zentral finanziert vom Freistaat
• Stärkung der festival- und spartenübergreifenden Kultur mit Blick auf junges Publikum
• Musikschulen und Kulturprogramm vor Ort fördern. Seite 32

 

 Das Wahlprogramm der FREIEN WÄHLER findet man hier:

https://www.fw-bayern.de/ltw23/wahlprogramm

 

SPD

Insgesamt 60 Treffer im Regierungsprogramm:

Wir schaffen Anlaufstellen, die hilfsbedürftigen Menschen helfen, die richtige Förderung zu erhalten. Diese Lotsenstellen sollen eine allgemeine Beratung für Menschen in finanzieller Not bieten, genauso wie für Angehörige von kranken Menschen und Pflegebedürftigen. Sie sollen bei der Beantragung von Geldern aus schon bestehenden Programmen genauso helfen, wie bei der Vernetzung Betroffener. Diese Lotsenstellen werden wir für alle sozialen Belange ausbauen, um dafür zu sorgen, dass die zur Verfügung stehenden Leistungen, zum Beispiel auch im Familienbereich, in der Jugendarbeit und bei der Pflege, künftig besser abgerufen werden können. Zunächst muss es in jedem Landkreis mindestens einen solchen Stützpunkt geben, in städtischen Bereichen entsprechend mehr. Seite 13

 

In Zukunft wird sich Schule als Lebensraum verstärken, da immer mehr Kinder und Jugendliche schulische Angebote am Nachmittag wahrnehmen. Auch über die Primarstufe hinaus soll jedes Kind das Anrecht auf eine ganztägige Betreuung haben. Seite 17

 

Um regionale und sozioökonomische Benachteiligungen von Schülerinnen und Schülern auszugleichen, werden wir die Budgetierung von Schulen gezielt an Schulen mit einem erhöhten Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler und an Schulen in strukturschwachen Regionen lenken. Besonderen Handlungsbedarf sehen wir an den Mittelschulen (ehemals Hauptschulen). Kein junger Mensch soll das Bildungssystem ohne einen Abschluss verlassen. Deshalb werden wir die Mittelschulen personell und materiell so ausstatten, dass die Jugendlichen möglichst gute Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt haben. Seite 18

 

Wir sorgen beim lebensbegleitenden Lernen für eine notwendige und kontinuierlich steigende Finanzhilfe in allen Bereichen der Jugend– und Erwachsenenbildung, insbesondere bei den Angeboten der politischen Bildung. Seite 20

 

Politische Bildung und Demokratie in Bayern stärken. Demokratie braucht engagierte und qualifizierte Demokratinnen und Demokraten
Wir werden die Demokratiebildung in Bayern stärken, um die Werte der Demokratie noch besser in der Gesellschaft zu verankern und Tendenzen von rechts entgegenzutreten. Wir werden den Anteil der politischen Bildung im Unterricht erhöhen und dafür sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler mindestens einmal in ihrer Schullaufbahn eine Gedenkstätte oder einen Ort der Demokratie besuchen. Bündnispartner*innen und Initiativen, die sich für Vielfalt einsetzen, wie beispielsweise den Bayerischen Jugendring, das Bündnisnetzwerk „Bunt statt braun“, Institutionen der Jugend– und Erwachsenenbildung, die Akademien für politische Bildung, die politischen Stiftungen, usw. wollen wir in ihrem Engagement unterstützen, unter anderem durch die Möglichkeit der Begleitung durch ausgewiesene Fachverbände. Seite 20

 

Die ambulante und stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen sichern wir und beheben die Defizite im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. -psychotherapie. Seite 23

 

Psychiatrische und Psychotherapeutische Versorgung
Defizite in der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung – insbesondere bei der Versorgung von Kindern und Jugendlichen werden wir abbauen und gleichzeitig niedrigschwellige gesundheitliche Hilfen für wohnungslose und chronisch psychisch kranke Personen ausbauen. Seite 25

 

JUGEND

Alle Kinder und Jugendlichen sind wichtige Stützen unserer Gesellschaft. Sie brauchen Chancen und Angebote, um sich zu entfalten. Junge Menschen sollen Selbstständigkeit lernen und ihre Wege individuell und frei wählen können, denn sie bereichern die Zukunft des Landes nachhaltig.

Gerade in der Corona-Pandemie hat vor allem die junge Generation einstecken müssen. Soziale Distanzierung, nur Online- Formate und keine Freizeitaktivitäten. Nahezu eingesperrt in den eigenen vier Wänden, haben die jungen Menschen in unserem Land nachweislich gelitten, sich zurückgezogen und sich allein gelassen gefühlt. Sicherheit, soziale Beziehungen und auch der Erhalt guter Lebensbedingungen sind nur einige der Themen, die die Jugend bewegen.

Für echte Jugendgerechtigkeit – Jugendcheck in Bayern, jetzt!
Die Planlosigkeit in der Wohnungspolitik, das aktive Blockieren von weitreichenden Klimaschutzmaßnahmen, aber auch die Missstände in der Bildungspolitik treffen vor allen Dingen eine Personengruppe – die jungen Generationen.

Gerade in einer Zeit, in der zukunftsträchtige Entscheidungen getroffen werden müssen, die die nächsten Jahrzehnte maßgeblich beeinflussen werden, müssen auch die Gesetze für die kommenden Herausforderungen gewappnet sein.

Aus diesem Grund wollen wir als BayernSPD einen Jugendcheck auf Landesebene auf den Weg bringen, der genau dies sicherstellt. Mit diesem Jugendcheck etablieren wir einen Maßnahmenapparat, der die nächsten Gesetzesvorhaben darauf prüft, ob sie auch jugendtauglich sind.

Als BayernSPD stehen wir für eine Jugendpolitik auf Augenhöhe. Wir setzen auf ein respektvolles und nachhaltiges Handeln in der bayerischen Landespolitik, welches die Zukunft der jungen Generationen festigt. Der Jugendcheck in Bayern muss kommen; und zwar jetzt!

Für eine echte Partizipation – Wahlalter senken!
Eine respektvolle Jugendpolitik bedeutet für uns auch, junge Menschen in die politischen Abläufe einzubeziehen. Tagtäglich werden von der Politik Entscheidungen getroffen, die das Leben vieler Menschen beeinflussen. Daher muss auch bei Wahlen ein breiteres Spektrum der Gesellschaft repräsentiert werden.

Auf kommunaler, bayerischer oder auch bundespolitischer Ebene muss die Stimme der Jugend gehört werden! Ob in Jugendparlamenten, in Vereinen oder weiteren Organisationen mit Jugendgruppen, können junge Menschen erste Berührungspunkte mit unserer Demokratie haben. Dabei haben sie jedoch wenig bis keinen direkten Einfluss auf die Entscheidungsprozesse auf den jeweiligen Ebenen.

Auch in der Schule lernen Kinder und Jugendliche durch den Unterricht die theoretischen Prinzipien der politischen Strukturen und Systeme. Doch das reicht uns nicht aus. Wir als BayernSPD wollen, dass auch die Jugend die Möglichkeit hat, in der Praxis Demokratie zu erleben, diese aber auch zu leben.

Echte Partizipation setzt für uns auch ein Wahlrecht für Jugendliche voraus. Deshalb setzen wir uns als BayernSPD für die Absenkung des Wahlalters auf allen politischen Ebenen in einem ersten Schritt auf 16 Jahre ein und geben der Jugend eine Stimme, die auch gehört wird!

Für attraktive Angebote, auch vor Ort!
Junge Menschen brauchen Platz für Freizeit und Ausgleich. Daher setzen wir uns als BayernSPD dafür ein, dass alle bayerischen Kommunen diesen auch zur Verfügung stellen können.

Und konsumfreie Freizeitflächen und Freiräume werden überall benötigt. Sie bieten nicht nur Attraktivität, sondern geben Jugendlichen auch die Chance, ihre Interessen und ihre Bedürfnisse im privaten Raum auszuleben. Fußballplätze zum Kicken nach der Schule, Skaterplätze und Pumptrackanlage, um den Kopf auch auf den Rollen freizumachen, oder auch Spielplätze zum Entspannen sind ungemein wichtig.

Doch Freiräume zu haben, bedeutet auch, dass Jugendliche unter sich sind, Zeit für sich haben und die Möglichkeit haben, dem alltäglichen Stress zu entkommen und den Alltag zu entschleunigen. Freiräume bedeuten mehr Zeit für freie Zeit und dadurch auch die Chance zu haben, sich ehrenamtlich zu engagieren, ein freies soziales Jahr oder auch einen Auslandsaufenthalt zu absolvieren.

Hierzu benötigen junge Menschen eben auch die Orte, um diesen Freiraum auszuleben. Darum werden wir uns als BayernSPD im nächsten Bayerischen Landtag dafür einsetzen, dass der Jugend Freiräume zur Verfügung gestellt werden und sie diese ohne Angst vor Vertreibung oder Verdrängung in vollen Zügen ausleben können.

Jugendherbergen liefern einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und sind unabdingbar für die Arbeit der Jugendverbände. Wir werden den Erhalt, die Modernisierung und den Ausbau durch finanzielle Mittel des Freistaates unterstützen.

Für echte kommunale Jugendarbeit!
Wir setzen uns dafür ein, dass junge Menschen vor Ort auch wirklich mitgenommen werden. Die Kommunen sind der erste Zugang zur Wahrnehmung und Partizipation für junge Menschen. Jugendparlamente sind dabei ein guter erster Schritt in die richtige Richtung, sie sind aber nicht das endgültige Ziel, auch weil viele hier getroffene Beschlüsse noch zu oft im Sande verlaufen. Die Einbindung Jugendlicher muss weiter und breiter gedacht werden und viel mehr Maßnahmen mit sich bringen. Gute Erfahrungen wurden zum Beispiel mit Stadtteilbudgets für Kinder und Jugendliche oder mit verbindlichen Patenschaften von Gemeinderät*innen und der Verwaltung für die von Jugendforen oder Jugendparlamenten gefassten Beschlüsse gemacht.

Die Aufnahme der Behandlung von Jugendthemen auch in Kreis-, Stadt-, Gemeinde und Marktgemeinderäten in der bayerischen Gemeindeordnung ist dabei der erste Schritt. Kommunale Parlamente müssen sich aktiv mit Themen, welche die Jugend betreffen, auseinandersetzen und sich für die Belange junger Generationen stark machen.

Doch auch die finanzielle Unterstützung von Institutionen der Jugendarbeit muss sich verbessern. Vereine und Organisationen, die sich aktiv mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen, sind eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft. Sie stellen sicher, dass die jungen Menschen in Bayern sozial angebunden werden und eine Chance auf außerschulische Bildung bekommen.

Wir sind dankbar für die Arbeit, die die betroffenen Verbände bisher geleistet haben, und damit die Ressourcen für diese Arbeit auch finanziell sichergestellt wird, setzen wir uns als BayernSPD dafür ein, die Haushaltsmittel in diesem Bereich anzupassen und Verbände der Jugendarbeit besser zu unterstützen. Seite 44/45/46

 

Für uns stehen Kinder und Jugendliche an erster Stelle: Die Rechte von Kindern setzen wir um, ihre Entwicklung und ihr Wohlergehen fördern wir, ihren Schutz stellen wir sicher. Seite 48

 

Fachkraftoffensive für die Kinder- und Jugendhilfe
Von zentraler Bedeutung ist für uns die Verbesserung der Qualität der Angebote der Kinder- und Jugendhilfe. Das erreichen wir durch eine deutliche Verbesserung der Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen für das pädagogische Personal, eine Verbesserung der Personalschlüssel, eine schnellere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen, eine verbindliche und refinanzierte Freistellung der Einrichtungsleitungen sowie Vor- und Nachbereitungszeiten für das Kitapersonal und den Einsatz von multiprofessionellen Teams. Wir bauen Ausbildungs- und Studienplätze im Erziehungswesen aus, verbessern die Ausbildungsanleitung in den Einrichtungen, modernisieren die Ausbildungsinhalte und entwickeln die Ausbildung in Richtung auf das Berufsbildungsgesetz (BBiG) weiter. So machen wir das Berufsfeld wieder attraktiver und gewinnen die dringend benötigten neuen Fachkräfte. Seite 48

 

Unterstützung in allen Lebenslagen
Wir greifen Familien unter die Arme, wenn Notsituationen eintreten oder besondere Umstände besondere Unterstützung erfordern. Wichtig ist uns dabei der unkomplizierte,  unbürokratische und zeitnahe Zugang zu Hilfen. Wir werden die „Frühen Hilfen“ stärken, Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) und Schulsozialarbeit ausbauen und die koordinierenden Kinderschutzstellen weiterentwickeln. Wir stehen an der Seite von Pflegefamilien und unterstützen Kinder und Jugendliche in stationären Jugendhilfeeinrichtungen in ihren besonderen Bedarfen, auch nach dem Verlassen der Einrichtungen (sog. „Care Leaver“). Pflegende Kinder und Jugendliche („Young Carer“) lassen wir bei den Herausforderungen ihres Alltags nicht allein. Die sozialpädagogische Familienhilfe setzen wir stärker als bisher und präventiv ein und etablieren durchgängige Präventionsketten. So greifen wir Familien mit Unterstützungsbedarf von der Geburt bis zum Berufseinstieg unter die Arme. Die Berufseinstiegsbegleitung für Jugendliche verstetigen wir. Beratungsangebote für Familien bauen wir aus, einen Fokus legen wir dabei auf die Beratung von Alleinerziehenden. In Zeiten psychischer Krisen werden psychosoziale Lotsinnen und Lotsen im Quartier als erste Ansprechpartner bereitstehen, zudem bauen wir die Krisendienste auch für Kinder und Jugendliche aus und verbessern die psychologische und medizinische Betreuung und Umsorgung. Finanziell schwächere Familien unterstützen wir in der zunehmend digitalen Welt durch die Beschaffung von digitalen Endgeräten.

Kinderrechte umsetzen, Kinder und Jugendliche stärken
Kinder und Jugendliche haben Rechte, die wir in Bayern in der Bayerischen Verfassung verankern und durch eine Kinderrechteagentur im Alltag sichtbar machen werden. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Mitsprache, das wir unter anderem durch eine Absenkung des Wahlalters auf allen politischen Ebenen in einem ersten Schritt auf 16 Jahre umsetzen. Wir fördern die Partizipation und berücksichtigen Kinderanliegen, zum Beispiel auch bei Städte- und Bauplanungen. Gegen Kinderarmut flankieren wir die Kindergrundsicherung des Bundes mit einem bayerischen Zusatzbetrag, um die hohen Lebenshaltungskosten im Freistaat abzubilden und die Teilhabe aller Kinder sicherzustellen. Kinder und Jugendliche mit einer Behinderung erhalten alle Unterstützung, die sie brauchen, aus einer Hand. Zum Schutz vor Gewalt und Übergriffen etablieren wir flächendeckend Gewaltschutzkonzepte, weiten die Hilfsangebote aus und setzen das Childhood-House-Konzept in Bayern um. Damit erhalten Betroffene nach einer Gewalterfahrung eine kinderfreundliche, multidisziplinäre, ambulante Anlaufstelle. Seite 49

 

Sicherheit und Perspektiven für queere Menschen
Gerade junge, queere Menschen haben in der Fläche in Bayern täglich mit mangelnden sicheren Orten („safe spaces“), Anlauf- und Beratungsmöglichkeiten zu kämpfen. Wir als BayernSPD werden die Angebote für queere Jugendliche massiv ausbauen und die bestehenden inklusiven Räume überall stärken. Seite 59

 

Wir machen Englisch von der ersten bis zur letzten Klasse und in allen Weiterbildungsangeboten zum zentralen Pfeiler des Unterrichts. Wir ermöglichen mindestens eine kostenfreie, einwöchige Auslandsstudienreise für alle Schülerinnen und Schüler. Bürgerinnen und Bürger in Bayern, insbesondere die Jugend, werden wir mehr an europäischen Prozessen beteiligen und eine gemeinsame europäische Identität stärken. In den bayerischen Lehrplänen schaffen wir einen größeren Europabezug und einen vertieften Austausch über europäische Angelegenheiten. Seite 80

 

Das Wahlprogramm der SPD findet man hier:

https://bayernspd.de/wahlen/

 

FDP

Insgesamt 50 Treffer im Wahlprogramm:

Bekenntnis zum mehrgliedrigen Schulsystem

Wir fordern ein leistungsgerechtes Bildungssystem, das auf die individuellen Leistungsunterschiede der Schülerinnen und Schüler optimal eingeht. Dies kann durch das bisherige mehrgliedrige Schulsystem erfolgen und/oder perspektivisch durch eine stärkere Differenzierung über Leistungs- und Grundkurse. Förderschulen wollen wir auch als Kompetenzzentren zur Unterstützung der Inklusion an Regelschulen erhalten. Familien müssen die Freiheit haben, eine Schule auszuwählen, die zu ihrem Kind und dessen Bedürfnissen, zur Familie und deren Wünschen und Werten passt. Zentrales Entscheidungskriterium müssen dabei aber die persönlichen Schulleistungen bleiben. Das mehrgliedrige bayerische Schulsystem bietet die Möglichkeit einer inklusiven Beschulung. Die Förderschulen ermöglichen eine differenzierte und individuelle Unterstützung, die Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf (körperlich, kognitiv, emotional/seelisch) zugänglich ist. Beide Wege ermöglichen eine qualitativ hochwertige Förderung, die auf individuelle Bedürfnisse und Entwicklungschancen eingehen kann. Seite 17

 

Mittelschulen vor Ort stärker verankern

Wir setzen uns dafür ein, dass Mittelschulen lokal wieder als Mehrwert wahrgenommen werden und die Kommunen sie hierbei aktiv unterstützen. Das gelingt über eine verstärkte Kooperation mit Akteuren vor Ort wie Ausbildungsbetrieben, Jugendhilfen und pädagogischen Einrichtungen. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern wie Hilfsorganisationen und Vereinen soll verstärkt werden. Dies gilt insbesondere für die Berufsorientierung. Darüber hinaus wollen wir Mentoringprogramme für Mittelschülerinnen und Mittelschüler nach dem Vorbild der Bildungsinitiative „Rock Your Life!“ fördern und bayernweit etablieren. Seite 18

 

Inklusion, die sich nach den Schülerinnen und Schülern richtet

Wir wollen die Unterstützung von Kindern mit Inklusionsbedarf in der Schule erweitern, indem wir die Schulbegleitung ausbauen und unser Bildungsgutscheinmodell integrieren. Die Schulen sollen mehr Personalhoheit erhalten, um Schulbegleitungen längerfristig in ihren multiprofessionellen Teams verankern zu können. Mit diesem Schritt können auch mehr individuell zugeschnittene Fortbildungsmöglichkeiten angeboten werden, um Kindern die Teilhabe am Schulalltag zu erleichtern. Unabdingbare Voraussetzung dafür ist es, für gutes und in ausreichender Zahl vorhandenes sonderpädagogisches Personal zu sorgen. Kindern und Jugendlichen wird der Besuch in einer Regelschule ermöglicht oder erleichtert, indem ihnen eine Schulbegleitung im (Schul-)Alltag zur Seite steht. Klassen- und Fachlehrkräfte werden durch Teamteaching und Schulbegleitung unterstützt. Auf diesem Weg lassen sich gleichwertige Lernbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler schaffen. Seite 19

 

Blick über den eigenen Tellerrand: Schüleraustausch erleichtern

Wir stehen für den Ausbau des Schüleraustauschangebots. Wir wollen die Schulen deshalb beim Aufbau weiterer Schulpartnerschaften unterstützen – und dabei verstärkt auch die Schularten neben dem Gymnasium in den Fokus nehmen. Darauf aufbauend sollen insbesondere europäische Gruppenaustauschprogramme in den Jahrgangsstufen 7 bis 10 ausgeweitet werden. Unser Ziel ist es, dass möglichst alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse in diesem Rahmen die Chance einer Teilnahme erhalten. Die Vermögensverhältnisse des Elternhauses dürfen dabei keine unüberwindbare Hürde darstellen. Insgesamt soll die staatliche Schüleraustauschförderung von Erasmus+ bis hin zu Austauschprogrammen des Bayerischen Jugendrings und der neuen Stiftung Jugendaustausch Bayern evaluiert und besser verzahnt werden. Die Möglichkeit der individuellen Lernzeitverkürzung am Gymnasium im neuen G9, die auch für ein individuelles Auslandsjahr genutzt werden kann, soll intensiver beworben werden. Seite 23

 

Fitness der jungen Generation verbessern

Bewegung und Sport dürfen aus liberaler Sicht nicht nur Anhängsel der Bildungs- und Jugendpolitik sein. Sie müssen ein zentraler Baustein der Angebote unserer Gesellschaft an junge Menschen werden. Egal ob in der Schule oder in den zahlreichen Vereinen: Fitness ist eine Zukunftsressource. Ziel sollte es vor allem sein, beim Ausbau der Ganztagsangebote – gegebenenfalls in Kooperation mit den Vereinen – dem Sport einen seiner Bedeutung entsprechenden Platz einzuräumen. In der täglichen Praxis darf Sport in der Schule nicht zu den Fächern gehören, die bei Bedarf als erste ausfallen. Seite 23

 

Schulbeginn auf neun Uhr verschieben

Wir setzen uns dafür ein, den Unterrichtsbeginn an allen bayerischen Schulen auf neun Uhr zu verschieben. In Abhängigkeit von den lokalen ÖPNV-Fahrplänen soll dieser entsprechend auch geringfügig abweichen können. Zudem muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf garantiert sein, sodass eine Betreuung ab 7:30 Uhr möglich ist. Der Schulbeginn ab neun Uhr spiegelt eine biologische Veränderung im Schlafrhythmus von Jugendlichen während der Pubertät wider. Studien legen nahe, dass sich dabei hormonell bedingt die „innere Uhr“ – und somit der Tagesrhythmus – nach hinten verschiebt. Dem wollen wir mit einer Anpassung des Schulbeginns gerecht werden. Andere Schulen (vor allem in den USA), die dieses Projekt bereits umgesetzt haben, verzeichnen eine Zunahme der Lernbereitschaft und des Lernerfolgs. Seite 23/24

 

Mehr Aufklärung an Schulen anbieten

Wir fordern mehr Aufklärung an Schulen – insbesondere über die Gefahren von Realitätsverlust durch Pornografie, über sexuell übertragbare Krankheiten neben HIV, über Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch und Verhütungsmethoden. Der Sexualkundeunterricht an bayerischen Schulen ist in seiner jetzigen Form lückenhaft und greift wichtige Themenfelder überhaupt nicht auf. In unseren Augen gehört insbesondere Aufklärung über sexuell übertragbare Krankheiten oder Schwangerschaftsabbruch zum Basiswissen von Jugendlichen, damit sie selbstbestimmt über Verhütungsmethoden entscheiden können. Seite 24

 

Drogenprävention bei Kindern und Jugendlichen stärken

Wir fordern den Ausbau der Drogenprävention bei Kindern und Jugendlichen unter stärkerer Einbeziehung der Eltern. In den vergangenen Jahren ist der Drogenkonsum von Kindern und Jugendlichen in Bayern weiter gestiegen. Trotz aller bisher ergriffenen Maßnahmen der Landesregierung finden Kinder und Jugendliche immer neue Möglichkeiten, Drogen zu konsumieren. Doch nicht über die Gefahr illegaler Substanzen, auch über die Folgen legaler und gesellschaftlich akzeptierter Drogen wie etwa Alkohol und elektrische Einwegzigaretten müssen wir Kinder und Jugendliche stärker aufklären – denn sie haben gravierende Folgen für ihr weiteres Leben. Aus liberaler Sicht ist es daher zwingend erforderlich, nicht nur den Kindern und Jugendlichen die Folgen von Drogenkonsum aufzuzeigen, sondern auch die Eltern verstärkt darüber aufzuklären, wie sie ihre Kinder schützen können und wo Gefahren lauern. Diese Aufgabe kann durch externe Anbieter, Onlineschulungen und Vortragsreihen für Eltern umgesetzt werden.

Jugendschutzstellen und psychologische Betreuungsstellen ausbauen

Wir fordern den Ausbau von Jugendschutzstellen und psychologischen Betreuungsstellen in Bayern. Der Bedarf an derlei Angeboten ist – auch bedingt durch die Corona-Krise – in den letzten Jahren außerordentlich stark gestiegen. Mit der bisherigen Zahl an Einrichtungen lässt sich dieser Bedarf nicht mehr decken. Bayern hat den verfassungsmäßigen Auftrag, Kinder und Jugendliche in Krisensituationen zu schützen und zu unterstützen. Daher ist es zwingend erforderlich, entsprechende Stellen neu zu schaffen und mehr Personal in diesem Bereich einzustellen.

Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen schützen

Zum Schutz der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wollen wir alle Hebel in Bewegung setzen. Wir brauchen mehr ambulante und stationäre Therapieplätze, aber auch bessere Prävention: gute Bedingungen in Kitas, Schulen und der Jugendarbeit, fundierte Aufklärung und mehr schulpsychologisches Fachpersonal.

Aufklärung über Glücksspielsucht verstärken

Wir wollen die Aufklärung über den schnellen Weg in die Glücksspielsucht, die Prävention und den richtigen Umgang mit Glücksspielen verstärken. Bereits in frühesten Jahren kommen Kinder und Jugendliche durch Streamer und Computerspiele mit entsprechenden Strukturen in Kontakt mit Glücksspielen. Durch Lootboxen oder Slotstreams (Onlinecasinos) mit zehntausenden Zuschauern wird das Thema der Glücksspielsucht stark relativiert. Wir wollen die nötige Aufklärung anbieten, um ein Abgleiten ins Suchtverhalten möglichst zu verhindern.

Corona-Maßnahmen aufarbeiten

Wir fordern Unterstützung für Kinder und Jugendliche, die aufgrund der Corona-Pandemie mentale und soziale Krisen erfahren mussten. Die Pandemie hatte besonders bei Kindern und Jugendlichen teils immense Auswirkungen auf deren psychologische und soziale Stabilität. Diese Folgen müssen
aufgearbeitet werden. Möglich wird dies durch den Ausbau der aktuell meist unterbesetzten Jugendämter und den Ausbau von unabhängigen Inobhutnahmestellen der Kinder- und Jugendhilfe als erste Anlaufpunkte – um Kindern und Jugendlichen den Schutzraum zu schaffen, der ihnen zusteht. Darüber hinaus muss das Aufholen von Lernlücken endlich eine klare Struktur erhalten: von der Lernstandserhebung bis zur gezielten Unterstützung und Bereitstellung von nötigem Personal. Digitale Instrumente und Erfahrungen aus der Krise sollen hierfür künftig stärker eingesetzt werden. Seite 30/31

 

Integration und Spracherwerb an allgemeinbildenenden Schulen verbessern

Wir wollen das Modell der Deutschklassen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund weiterentwickeln. Hierbei sollte insbesondere der Anteil von Lehrkräften mit fachspezifischer Qualifikation (zum Beispiel Erweiterungsfach „Deutsch als Zweitsprache“) erhöht werden. Die Integrationsangebote an Schulen wollen wir außerdem flächendeckend mit Mentoring-Programmen ergänzen. Auch an Schulen mit einem geringen Migrationsanteil muss es zusätzliche Ressourcen für individuelle Förderangebote zum Beispiel für Schülerinnen und Schüler mit sprachlichen Rückständen geben, die wir über Gewichtungsfaktoren in der Bildungsfinanzierung bereitstellen wollen. Dies gilt insbesondere auch für ukrainischstämmige Flüchtlinge, die kein Angebot im Rahmen der aktuell eingerichteten Brückenklassen erhalten. Diese besonders auf Spracherwerb ausgerichtete Unterrichtsform soll in Zukunft den Übergang in das schulische Regelangebot stärker in den Blick nehmen. Brückenklassen dürfen nicht zu einem dauerhaften „Verwahrsystem“ werden. Seite 44

 

Missbrauchsfälle im Kirchenumfeld aufarbeiten, Opferhilfe stärken

Aus unserer Sicht darf die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle im Kirchenumfeld nicht allein den Kirchen überlassen werden. Insbesondere bei der Strafverfolgung darf es keine falsche Rücksichtnahme geben. Versäumnisse der staatlichen Institutionen von Staatsanwaltschaften bis zu den Jugendämtern in diesem Kontext müssen einer unabhängigen, externen Überprüfung unterzogen und konsequent aufgeklärt werden. Darüber hinaus fordern wir die Einrichtung einer unabhängigen Anlaufstelle für Missbrauchsopfer. Diese Stellen sollen den Opfern Hilfe in Krisen anbieten und sie zu wohnortnahen Therapie- und Selbsthilfeangeboten informieren und beraten. Sie sollen zudem über mögliche rechtliche Schritte aufklären – insbesondere in Bezug auf die Erstattung einer Strafanzeige, aber auch über die Möglichkeit einer Nebenklage oder der Geltendmachung von Schadensersatzansprüchen. Diese Stellen können außerdem bei der Beantragung der Opferentschädigung, etwa nach dem Opferentschädigungsgesetz, unterstützen. Die Staatsregierung sollte darüber hinaus bestehende Präventivmaßnahmen evaluieren und ein Gesamtkonzept zur Prävention und Früherkennung erarbeiten. Insbesondere Sensibilisierungsprogramme wie das Projekt „Trau Dich“ an Schulen sollten konsequent ausgeweitet werden, um Kinder und Jugendliche in Bezug auf mögliche Grenzüberschreitungen zu sensibilisieren und Hilfsmöglichkeiten aufzuzeigen. Seite 55

 

Jugendmedienschutz und Schutz vor Cyberkriminalität verbessern

Wir wollen Kinder und Jugendliche vor Cyberkriminalität schützen. Dazu wollen wir die Spezialeinheit gegen Kinderpornografie (ZKI) stärken und die Aufklärung an Schulen vor allem durch Medien-Scouts verbessern. Seite 57

 

Im Rahmen der freiwilligen Aufgaben können Kommunen dabei die Infrastruktur zur Vereinsarbeit bereitstellen – sie sollen jedoch nicht aktiv in die Vereinsarbeit eingreifen. Daher wollen wir Kommunen, wo nötig, dabei helfen, reduzierte Nutzungsgebühren von Sportanlagen und Hallen für ehrenamtliche Arbeit oder Jugendarbeit anzubieten. Seite 57

 

Wir unterstützen darüber hinaus die Schaffung von Jugendparlamenten in allen bayerischen Landkreisen. Wir wollen auch auf Landesebene eine gewählte Repräsentation für Kinder einrichten. Seite 58

 

Bayerischer Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt

Wir fordern einen Aktionsplan gegen Homo-, Bi- und Transphobie in Bayern. Bayern ist das einzige Bundesland, das keinen Aktionsplan für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt hat. Wir unterstützen die Schaffung von Aufklärungs- und Toleranzprojekten in Schulen und der Jugendarbeit, Projekten für homo-, bi- und transsexuelle Senioren, Regenbogenfamilien und gegen queerfeindliche Diskriminierung und Gewalt. Seite 61

 

Vertrauen in Lehrer und Polizei durch Fortbildung stärken

Wir fordern die Sensibilisierung staatlicher Entscheidungsträger für die besondere Schutzbedürftigkeit von LGBTIQ*. Das betrifft insbesondere Lehrkräfte, aber auch die Polizei und Beschäftigte in der öffentlichen Verwaltung. Gerade in der Schule oder bei der Verfolgung von Gewalttaten gegen LGBTIQ* fehlt oft das notwendige Wissen zum sensiblen Umgang mit den Betroffenen. Spezielle Schulungen schaffen dieses Wissen und fördern zugleich das Vertrauen, etwa von jugendlichen trans* Personen in ihre Lehrkräfte. Seite 62

 

Aktive Mitgestaltungsmöglichkeiten für junge Menschen schaffen

Wir als FDP Bayern wollen Landkreise, kreisfreie Städte und Kommunen mit mindestens 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern dazu verpflichten, ein Beteiligungsgremium für Jugendliche zu
etablieren. Um jungen Menschen demokratische Entscheidungsprozesse näherzubringen und ihnen aktive Teilhabe zu ermöglichen, braucht es auf regionaler Ebene niederschwellige Beteiligungsgremien. Seite 62/63

 

Alle Kinder können schwimmen!

Aus unserer Sicht muss jedes Kind zum Ende seiner Grundschulzeit sicher schwimmen können. Deshalb wollen wir die dazu nötige Infrastruktur stärken. Wir setzen uns gegen weitere Bäderschließungen und Umbauten zu reinen Erlebnisbädern ein, damit flächendeckend Schwimmsportunterricht stattfinden kann. Durch den anhaltenden Lehrkräftemangel im Freistaat fehlen auch zahlreiche Sportlehrerinnen und Sportlehrer. In der Folge fällt über alle Schularten hinweg häufig das einzige Bewegungsfach im Stundenplan aus. Dieser Trend wird sich durch einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung vermutlich noch verstärken. Kinder und Jugendliche wurden durch die Beschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ohnehin schon stark belastet. Schwimmunterricht ist flächendeckend ausgefallen und hat die mangelnde Schwimmfähigkeit von Kindern und Jugendlichen noch verstärkt. Sicheres Schwimmen ist aber unerlässlich, wenn es um die Teilhabe an Bewegungs-, Spiel-, und Sportkultur geht. Im Notfall rettet sicheres Schwimmen Leben. Seite 63

 

Kinderschutz muss oberste Priorität haben

Wir fordern eine Expertenkommission Kinderschutz, die den Landtag und die Staatsregierung regelmäßig über ihre Arbeit informiert. Außerdem setzen wir uns für eine Ausweitung der Programme „Trau Dich“ (ein Informationsportal zum Thema sexueller Missbrauch für Kinder und Jugendliche) und „Kein Täter werden“ (Hilfsangebot für Menschen, die sich sexuell zu Kindern hingezogen fühlen) ein. Die „Nummer gegen Kummer“, eine Telefonberatung für Kinder, Jugendliche und Eltern, soll täglich 24 Stunden erreichbar sein. Seite 64

 

E-Sport ist Realität

Neben der Digitalisierung im Sport fordern wir auch die bessere Anerkennung des E-Sports, also des sportlichen Wettkampfs mit Computerspielen. Die hohe Nachfrage der E-Sportlerinnen und E-Sportler zeigt, dass sich dieser Trend als Bestandteil der Jugendkultur in Bayern etabliert hat. Wir unterstützen damit neue Wege im Sport und fördern die Integration und Vernetzung von analogem und digitalem Sport. Der Freistaat soll die Trainerausbildung (C-Lizenz) im E-Sport durch die Akademie des eSport-Bunds Deutschland (ESBD) fördern, damit möglichst niedrigschwellig neue Kompetenzen erworben werden können. Fundierte Ausbildungen sind besonders wichtig, um die Strukturen hin zu einem organisierten E-Sport mit Zertifizierungssystem auszubauen. Zudem wollen wir Fördermittel für E-Sport-Projekte bereitstellen. Als Beispiel für solch eine Förderung können das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Kiel dienen. Das Landeszentrum für E-Sport und Digitalisierung Schleswig-Holstein stellt Räumlichkeiten zur Verfügung und realisiert Projekte wie etwa eine Schulliga. Seite 67

 

Cannabis-Legalisierung umsetzen

Mit Inkrafttreten der Cannabis-Legalisierung wollen wir die kontrollierte Abgabe von Cannabis zu Genusszwecken für Erwachsene in vollem Umfang umsetzen. Die bisherige Cannabispolitik des Freistaats ist gescheitert. Wir wollen eine kontrollierte Abgabe von Cannabis in lizenzierten Geschäften, die den Jugend-, Gesundheits- und Verbraucherschutz gewährleisten. Neben der Abgabe in Geschäften und Apotheken sowie der Einführung von praxisnahen Regelungen für den Online- und Versandhandel setzen wir uns auch für den Eigenanbau und für „Cannabis-Social-Clubs“ (nichtkommerzielle Vereine, die den kollektiven Anbau von Cannabis in limitierten Mengen organisieren) ein. Zudem muss es höhere Grenzwerte beim Anbau von Nutzhanf geben. Seite 73

 

Zielgruppenspezifische Aufklärung und Prävention stärken

Wir wollen die zielgruppenspezifische Prävention und Aufklärung für Kinder, Jugendliche, Schwangere und junge Erwachsene stärken. Immer noch herrscht in vielen Bereichen Unwissenheit über die Wirkung und die Folgen legaler und illegaler Drogen. Dabei müssen auch nichtstoffliche Süchte wie etwa Arbeitssucht, Kaufsucht oder Spielsucht mehr in den Fokus gerückt werden. Mündige Konsumentinnen und Konsumenten, die gute Entscheidungen treffen, gibt es nur mit ausreichend Aufklärung und Prävention. Seite 78

 

Unterstützungsangebote an Schulen verbessern

Wir fordern ein funktionierendes Beratungs- und Unterstützungsangebot aus Schulpsychologie, Schulsozialarbeit und Beratungslehrertätigkeit an den bayerischen Schulen. So sollen psychische Belastungen, Entwicklungsstörungen und Lernstörungen früher erkannt und betroffenen Kindern und Jugendlichen schneller entsprechende Unterstützung vermittelt werden. Wo es notwendig ist, sollen hierfür die Anzahl der Stellen für Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie Schulpsychologinnen und -psychologen erhöht werden. Jedes Kind verdient eine adäquate Förderung und Unterstützung gemäß den eigenen Stärken und Bedürfnissen. Diesem Anspruch können wir nur durch ausreichendes Personal gerecht werden. Seite 78

 

Wartezeiten auf Therapieplätze reduzieren

Wir fordern mehr Kassensitze für Psychotherapeutinnen und -therapeuten, um überlange Wartezeiten zu vermeiden. Dies gilt insbesondere auch für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und -therapeuten. Die bayrische Staatsregierung soll sich auch auf Bundesebene für dieses Ziel einsetzen. Wir unterstützen ausdrücklich die Reform der Bedarfsplanung. Abhängig vom Schweregrad der Belastung sollen Betroffene innerhalb von zwei Wochen ein Therapieplatzangebot erhalten. Die Wartezeit bis zum tatsächlichen Behandlungsbeginn einer ambulanten Psychotherapie für Erwachsene liegt in Bayern aktuell bei etwa 19 Wochen. Bei Kindern und Jugendlichen wird je nach Region von 25 Wochen bis zu einem Jahr gesprochen – das ist deutlich zu lang. Seite 79

 

Keine Stigmatisierung von psychisch Kranken

Wir kämpfen gegen die Stigmatisierung von psychisch Kranken. Aus diesem Grund werden wir den Artikel 27 Absatz 4 BayPsychKHG umgehend streichen. Dieser schreibt bei Entlassung aus einer psychiatrischen Unterbringung eine „personenbezogene Meldung“ an die Polizei vor. Ein Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz, das seinen Namen wirklich verdient, darf solchen pauschalen Unterstellungen jedoch keinen Raum geben. Auch ganz allgemein muss der Stigmatisierung und Kriminalisierung psychischer Erkrankungen der Kampf angesagt werden. Zur angemessenen Unterstützung von Betroffenen braucht Bayern flächendeckend ausreichend und wohnortnahe psychiatrische Angebote. Insbesondere gilt das für Angebote für Kinder und Jugendliche, aber auch für Kriegsflüchtlinge. Hier müssen fremdsprachige Angebote ausweitet werden. Eine angeordnete Unterbringung ohne strafrechtlich relevanten Hintergrund muss in erster Linie der Genesung dienen. Die Wahrung von Bürgerrechten sollte dabei künftig noch engmaschiger überwacht werden. Seite 80

 

Kenntnisse über Ernährung und Landwirtschaft vermitteln

Wir wollen, dass in Kitas und Schulen bereits früh Wissen über Ernährung und Landwirtschaft vermittelt wird. Das befähigt Kinder und Jugendliche zu einer gesunden Ernährung und steigert die Wertschätzung für Lebensmittel, ihre Erzeugung und Verarbeitung. Kinder sollen von klein auf zu mündigen Verbraucherinnen und Verbrauchern erzogen werden. Seite 107

 

Cannabis für den Gartenbau und Eigenanbau freigeben

Wir fordern, dass Gärtnereien und Sämereien im Zuge der Cannabislegalisierung eine Lizenz für die Aufzucht von Cannabispflanzen erhalten können. So wollen wir Menschen aus Bayern den Eigenanbau ermöglichen. Voraussetzung dafür ist eine einfache, bürokratiearme und nachvollziehbare Regulierung, die gleichzeitig mit den Vorgaben zu Jugend-, Gesundheits- und Verbraucherschutz in Einklang steht. Bei der Aufzucht von Cannabispflanzen müssen unter anderem die Anbaufläche und die Abgabe an Käuferinnen und Käufer streng reguliert werden. Dabei darf kein Verkauf von erntereifen weiblichen Pflanzen möglich sein. Die Abgabe von Samen oder Pflanzen an Minderjährige durch lizensierte Gärtnereien und Sämereien bleibt untersagt. Desweiteren darf Cannabis aus diesen Züchtungen nicht zum gewerblichen Handel dienen. Seite 107

Das Wahlprogramm der FDP findet man hier:

https://www.fdp-bayern.de/wahlprogramm-zu-landtagswahl

 

Linke

Insgesamt 29 Treffer im Oppositionsprogramm:

Die meisten Verstöße gegen den Jugendarbeitsschutz werden nicht geahndet. Wir wollen eine Meldepflicht gegenüber den Arbeitsschutzbehörden, wenn Jugendliche beschäftigt werden. Es muss vereinfacht werden, dass Arbeitgebern untersagt wird Jugendliche zu beschäftigen, hierzu sollen auch Gewerkschaften und Betriebsräte ein Antragsrecht erhalten. Seite 12

Armut in allen Lebenslagen abschaffen
In Bayern, einem der reichsten Bundesländer Deutschlands, gibt es in allen Lebenslagen Menschen, die in Armut leben. Ob Kinder, Jugendliche, Erwerbslose, Menschen mit Behinderung oder alte Menschen: Landes- und Bundesregierung schaffen es nicht, die Menschen vor Armut zu schützen. Wir wollen Armut in allen Lebenslagen abschaffen. Armut ist kein Ergebnis von individuellem Versagen, sondern von gesellschaftlichen und politischen Fehlentscheidungen. Wir suchen nicht die Schuld beim Einzelnen, sondern wollen durch gute Sozialpolitik Armut bekämpfen und durch gesellschaftliche Veränderungen Armut abschaffen. Seite 18

 

Knapp 600.000 Kinder und Jugendliche in Bayern sind von Armut betroffen. Das ist inakzeptabel, zumal sich Armut im Laufe eines Menschenlebens und über Generationen hinweg verfestigt. Altersgemäße Teilhabe am sozialen Leben in und außerhalb der Schulklasse ist kaum möglich. Wir wollen eine armutsfeste Kindergrundsicherung. Die außerschulische Kinderbetreuung und – erziehung ist kostenfrei zu gestalten. Die Teilnahme an Angeboten der Jugendarbeit ist flächendeckend unbürokratisch für von Armut Betroffene zu ermöglichen. In jeder Kindertageseinrichtung und bei der Ganztagsbildung braucht es eine kostenfreie, warme und gesunde Mahlzeit. Seite 19

Junges Wohnen: Wohnheimoffensive für Studierende und Auszubildende

Wenn Studierende keine bezahlbaren Wohnungen mehr finden, dann bedeutet das vor allem eins: Jugendliche ohne reiche Eltern haben es immer schwerer, ein Studium zu finanzieren. Immer mehr Menschen werden vom Studium abgeschreckt, die soziale Selektion im Bildungssystem wird weiter verstärkt. Das hat auch eine negative Auswirkung auf die Vielfalt an den Hochschulen. Studierende aus Nicht-Akademikerfamilien mit ihren individuellen Erfahrungen sehen wir als Bereicherung für die Hochschulkultur und Forschung. Wohnheimplätze öffentlicher Träger bieten die Möglichkeiten, sich auch mit wenig Geld auf das Studium konzentrieren zu können. Seite 24

 

Es braucht eigenständige, von der Schulleitung unabhängige Jugend– und Schulsozialarbeit als festen Bestandteil von Schule mit angemessenem Schlüssel. Die Finanzierung für feste Stellen als öffentlich Beschäftigte mit Tarifbindung muss dauerhaft gesichert werden. Seite 29

 

Durch ein vielfältiges Angebot im Ganztagsschulbetrieb werden alle Kinder und Jugendlichen erreicht. Im Freizeitbereich bestimmt häufig der Geldbeutel der Eltern, an welchen Angeboten teilgenommen werden kann. Somit leistet „Eine Schule für alle“ einen zentralen Beitrag für Chancengleichheit in der Bildung und hilft dabei die soziale Spaltung in der Gesellschaft abzubauen.

Im Sinne multiprofessioneller Teamarbeit wollen wir mehr Jugendsozialarbeit und Schulsozialarbeit in der Schule. Sie muss dabei eigenständig organisiert sein, d. h. unabhängig von Schulleitung und Lehrkräften. Nur wenn die Soziale Arbeit in und an den Schulen gleichberechtigt und selbstbewusst als eigenständige Profession in der Schule agieren kann, kann sie ihr Potenzial für die Schüler:innen voll entfalten. Dafür müssen Sozialarbeiter:innen ausgebildet und für die besondere Arbeit in den Schulen vorbereitet werden. Soziale Arbeit muss als fester Bestandteil von Schulen im Bayerischen Schulgesetz aufgenommen werden, und zwar mit einem angemessenen Schlüssel. Hat eine Schule mehrere Schulteile bzw. mehr als 150 Schüler:innen, muss mehr als eine Stelle vorhanden sein. Wir wollen, dass Jugendsozialarbeit in den Schulen und Schulsozialarbeit als Regelaufgabe nicht nur im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) verankert werden, sondern auch, dass sich der Bund an der Finanzierung verlässlich beteiligt. Dafür soll sich Bayern im Bundesrat einsetzen. Darüber hinaus müssen ausreichende finanzielle Mittel für die Qualifizierung der Schulbegleiter:innen bereitgestellt werden. Wir fordern die Finanzierung eines Schulbegleitungspools für die Kreise durch das Land. Seite 30

 

Berufsbildung stärken
DIE LINKE. will allen Jugendlichen eine Ausbildung ermöglichen – kostenfrei, den persönlichen Neigungen entsprechend und qualitativ hochwertig. Die berufliche Bildung soll dabei nicht schlechter dastehen als ein Bachelorstudium. Seite 32

 

Berufsschulen werden durch Sponsoring der Arbeitgeber oft unter Druck gesetzt, den Gewerkschaften den Zutritt zu den Berufsschulklassen zu verwehren. Berufsschulen sind zentrale Ausbildungsorte. Daher muss das gewerkschaftliche Zutrittsrecht auch dort gelten. Dies wollen wir in der Berufsschulordnung festschreiben. Außerdem wollen wir, wie in den meisten anderen Bundesländern auch, das Projekt Demokratie und Mitbestimmung der DGB Jugend, welches den Azubis ihre Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Ausbildung aufzeigt, zum festen Bestandteil jeder Berufsschullaufbahn machen. Seite 33

 

In einer Welt, in der der Zugang zu digitalen Medien immer selbstverständlicher erscheint, ist Medienkompetenz mehr als das reine Bedienen von digitalen Endgeräten. Kinder und Jugendliche brauchen mehr und andere Kompetenzen, um im Umgang mit digitalen Medien souverän agieren zu können, als durch Schulungen auf einzelne Softwareprodukte geleistet werden kann. Sie müssen sich selbst in dieser digitalen Welt zurechtfinden können und für sie Sinnvolles von Schädlichem unterscheiden können. Sie brauchen ein grundlegendes Verständnis, wie diese digitale Welt aufgebaut ist und funktioniert und wie sie sich selbst einbringen können, ohne unbewusst und unnötig Risiken einzugehen.

Deshalb wollen wir, dass alle unsere Kinder und Jugendlichen über ein mobiles digitales Endgerät verfügen und fordern kostenfreie Leihgeräte für alle, die sich ein solches nicht leisten können. Dafür brauchen wir digitale Bildungskonzepte und die Ausschöpfung der Mittel aus dem DigitalPakt Schule. Unsere Bildungseinrichtungen dürfen auch kein Einfallstor für Privatisierung und Kommerzialisierung sein, weshalb wir den konsequenten Einsatz freier Soft- und Hardware fordern. Um grundlegende Zusammenhänge zu verstehen, ist kommerzielle Infrastruktur nicht notwendig Seite 36

 

Wir streiten für eine ausreichende Finanzierung für die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen und von deren Bezugspersonen bei traumatischen Erfahrungen, wie z. B. Gewalt, Flucht oder Missbrauch, sowie für Präventionsarbeit. Seite 60

 

Darüber hinaus ist es eine öffentliche Aufgabe, Kinder- und Jugendgesundheit für alle zu fördern. Kinder und Jugendliche aus Familien mit wenig Einkommen haben erhöhte Gesundheitsrisiken. Sie leben oft in Stadtteilen mit höherer Lärmbelastung und stärkerer Umweltverschmutzung. Die Folgen sind beispielsweise Häufungen von Atemwegserkrankungen, Allergien, frühkindlichen Entwicklungsstörungen oder psychosomatischen Erkrankungen mit Kopf- und Bauchschmerzen. Kinder mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Asthma oder Krebs benötigen besondere Unterstützung, um ihr Recht auf Bildung, Freizeit und Kultur wahrzunehmen. Wir wollen ihre Familien mit Schul- und Kita-Gesundheitsdiensten besser entlasten. Seite 61

 

Nahezu alle Suchtforscher:innen sind sich einig, dass die Illegalisierung von Drogen nicht zu einem besseren Umgang im Drogenkonsum führt. Auf Bundesebene setzen wir uns für eine grundlegende Reform des Betäubungsmittelgesetzes ein, die Menschen nicht aufgrund ihres Konsums kriminalisiert. Bezugsmöglichkeiten dürfen nicht profitorientiert sein und müssen mit Aufklärung, Jugendschutz und Prävention einhergehen. Wir setzen uns dafür ein, dass rechtliche Rahmenbedingungen für die Einführung von Cannabis-Clubs geschaffen werden. Die Clubs dienen der Deckung des persönlichen Bedarfs. Der private Eigenanbau von Cannabis soll grundsätzlich ermöglicht werden. Wir fordern Eigenbedarfsgrenzen auch für andere illegalisierte Substanzen. Damit betreten wir bundespolitisch kein Neuland. Damit leisten wir einen Beitrag zur Entlastung der Justiz und zur Entkriminalisierung der Konsumierenden. Seite 62/63

 

Alle Kinder und Jugendlichen in allen [Erstaufnahmeeinrichtungen], in denen Geflüchtete länger als vier Wochen untergebracht werden, sollen beschult werden. Seite 69

 

Das Recht auf Bildung der Kinder und Jugendlichen unabhängig vom Stand des Asylverfahrens und der Bleibeperspektive muss umgesetzt werden; gleichzeitig eine zügige und sensible Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher mit psychologischer und pädagogischer Begleitung durch Fachkräfte. Seite 69

 

Jugendpolitik auf Augenhöhe. DIE LINKE. bekennt sich zu einer Politik, die alle Generationen respektvoll einbezieht und sich für die Rechte von Rentner:innen genauso einsetzt wie für Kinder und Jugendliche. Junge Menschen sollen selbstverantwortlich handelnde Bürger:innen werden. Dafür wollen wir einen Paradigmenwechsel in der Jugendpolitik: weg von Fremdbestimmung und Restriktion, hin zu Selbstbestimmung und seriöser, wertneutraler Aufklärung auf Augenhöhe. Seite 77

 

Clubkultur
Ob in der Oper oder Club: Kultur ist vielfältig, wird aber nur einseitig gefördert. Das muss sich ändern. Clubs prägen die Kultur und Lebensqualität in Städten und anderen Orten. Sie sind Räume kultureller Vielfalt und verdienen besonderen Schutz. Clubs sind Freiräume für Musik, Tanz und persönliche Entfaltung.

  • Wir wollen Jugendkulturen fördern durch eine gute Ausfinanzierung.
  • Nicht-kommerzielle Orte der Begegnung müssen ausgebaut werden.
  • Clubs sollen als Kulturstätten anerkannt werden.
  • Wir fordern eine Jugendkulturkarte mit 50 Euro Startguthaben.

Die kulturellen und sozialen Bedarfe junger Menschen werden in Bayern seit jeher stiefmütterlich behandelt und von diversen Regularien eingeschränkt. Die Coronapandemie hat diese Defizite verschärft, die Lage von Kollektiven und Clubbetreiber:innen verschlechtert und dadurch ein regelrechtes Clubsterben befördert. Seite 91

 

Eine Jugendkulturkarte (inkl. 50 Euro Startguthaben), die auch auf Eintritte zu Clubs angewandt wird, kann sowohl der gebeutelten Branche unter die Arme greifen als auch finanzielle Barrieren und Zugangsbeschränkungen für junge Menschen abbauen. Seite 92

 

Volt

 

Das Wahlprogramm von Volt wurde bisher nicht online verfügbar gemacht [19.07.2023].

 

ÖDP

Insgesamt 23 Treffer im Wahlprogramm:

Keine Klassen mit mehr als 25 Kindern/Jugendlichen – den Lehrerbedarf realistisch planen
Unterschiedliche Vorbildung in den Elternhäusern, immer häufiger auftretende Lernstörungen und psychisch-soziale Probleme erfordern eine stärkere Differenzierung und verlangen intensivere erzieherische Bemühungen. Das geht nur in kleineren Klassen. Wir fordern Klassenstärken von 20 Kindern bzw. Jugendlichen. Bei mehr als 25 Schülerinnen/Schülern ist die Klasse zwingend zu teilen. Der Lehrkräftebedarf ist langfristig und so zu planen, dass es in keinem Fall zu Lehrermangel kommen kann. Mobile Reserven sind in allen Schularten in genügender Zahl fest einzuplanen. Seite 36

 

Kleinere Schulen – Schülerzahl begrenzen
In der Anonymität übergroßer Schulen liegt ein Keim für wachsende soziale Probleme. Darunter leiden alle am Schulleben Beteiligten. Neben der Begrenzung der Klassenstärken fordern wir deshalb eine Begrenzung der Höchstzahl an Schülerinnen und Schülern einer Schule. Eine allgemeinbildende Schule, und abhängig von der Schulart, sollte nicht mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler umfassen. Erfolgreiche Erziehung und Bildung bedingen persönliche Beziehungen in überschaubaren Einheiten. Daher sollen auch Klassen weitergeführt werden, wenn weniger als 15 Kinder/Jugendliche in einem Jahrgang an einer Schule sind. Seite 37

 

Flächensparen, Baubiologie, Energieeffizienz und rationeller Umgang mit Trinkwasser sind bei öffentlichen Gebäuden beispielhaft zu berücksichtigen. Ganz allgemein ist ein komplett neu konzipiertes Landesentwicklungsprogramm (LEP) nötig. Dabei ist verstärkt die Bürgerschaft und vor allem auch die Jugend einzubeziehen, um sich mutig und mit konkreten, messbaren Handlungszielen der dringend nötigen ökosozialen Transformation stellen zu
können. Seite 54

 

Jugend- und Erwachsenenbildung, aber auch die (ehrenamtliche) Arbeit in Vereinen ist unverzichtbar für eine lebendige Kultur in Bayern
Wir sind verlässlicher Partner für die Verbände und Einrichtungen der Jugend– und Erwachsenenbildung in Bayern. Gemäß dem Subsidiaritätsprinzip sollen sich diese Einrichtungen entwickeln können, ohne Gängelung und Mittelkürzungen, so wie es auch bei den anerkannten Vereinigungen in Sport, Kultur- und Traditionspflege sowie in kirchlichen Organisationen und Wohlfahrtsverbänden üblich ist. Seite 65

 

Kinder vor Sucht und Depression schützen – Jugendschutz erweitern auf Social Media
Die Suchtzahlen bei Kindern und Jugendlichen sind beängstigend. Die Kliniken und Praxen mit Kindern, die Depressionen und soziale Ängste haben, quellen über. Das Ausmaß der Auswirkungen von Social Media-Konsum ist sehr besorgniserregend. Die ÖDP stellt sich deshalb schützend vor die Kinder und besorgten Eltern und fordert endlich einen rechtlichen Rahmen. Seite 66

 

Gewaltverherrlichung und Zynismus in Medien, Netzwerken und bei Computerspielen stoppen – für wirksamen Jugendschutz und umfassende Medienbildung
Mit berechtigter Sorge beobachten kritische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler negative Auswirkungen von falschem und vor allem zu viel Medienkonsum bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Reale Leistungsanreize werden durch „Erfolge“ am Bildschirm verdrängt, viele Jugendliche stumpfen gegen schlimmste Gewalt ab. Die ÖDP tritt für einen wirksamen Jugendschutz ein. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende
Medien soll bei der Einstufung von Computer- und Konsolenspielen mehr Kompetenzen erhalten. Rundfunkräte und Landesmedienanstalten müssen Gewalt verharmlosende sowie herabwürdigende, menschenverachtende Sendungen stärker als bisher beanstanden. Soziale Netzwerke im Internet sind zu verpflichten, menschenverachtende und gewaltverherrlichende Beiträge zu entfernen. Bei Computerspielen ist verpflichtend auf die Wirkung von Gewalt hinzuweisen. Besonders nötig ist aber eine kontinuierliche und praxisnahe Medienpädagogik in Kindergärten und Schulen sowie in der Jugend– und Erwachsenenbildung. Seite 71/72

 

Jugendstrafverfahren müssen wesentlich beschleunigt werden
Neben der Prävention ist beim Umgang mit Jugendkriminalität die rasche Konsequenz nach der Tat von besonderer pädagogischer Bedeutung. Wir setzen uns daher für eine wesentliche Verkürzung des Verfahrensgangs zwischen Polizei, Staatsanwaltschaften und Jugendgerichten ein. Seite 73

 

Wahlalter senken – echte Partizipation ermöglichen
Wir setzen uns dafür ein, dass in Bayern das Wahlalter bei Landtags-, Bezirkstags- und Kommunalwahlen auf 16 Jahre gesenkt wird. Die gesetzlich garantierte Partizipation von Kindern und Jugendlichen an Entscheidungen,
die ihre Lebenswelt jetzt und in Zukunft betreffen, ist zum Großteil Landes- und Kommunal- Sache. Bayern ist Schlusslicht in der Partizipation der jungen Generation. Wir fordern die Verankerung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in der Landkreis- und Gemeindeordnung (vgl. Baden-Württemberg). Kinder und Jugendliche sind dann in die Planung und Gestaltung von Spielort- und Mobilitätsfragen, von Schulausstattung und Jugendetat
professionell einzubinden. Wir unterstützen das Format eines Jugendbürgerbegehrens, das 5 % aller jungen Einwohner/innen eines Ortes digital oder anders unterzeichnen und so ein Thema zur Verhandlung auf die Tagesordnung der Kommune bringen können. Seite 77

Das Wahlprogramm der ÖDP findet man hier:

https://www.oedp-bayern.de/programm/landtagswahlprogramm

 

 

dieBasis

Ingesamt 0 Treffer im Wahlprogramm.

Das Wahlprogramm der Partei DieBasis kann hier abgerufen werden:

www.diebasisbewegt.bayern/wahlprogramm/